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Über Fasching ins Skigebiet von Kitzbühel

| Schwimmen

Kitzbühel - da denkt man an Schicki Micky, ans Hahnenkammrennen, an wenig Schnee, überfüllte Pisten, an Franz Klammer und an viele viele Lifte, die zahlungskräftige Skitouristen zu Tausenden die Berge raufbaggern.

Aber Kitzbühel hat auch andere, ruhigere Seiten. So oben am Paß Thurn wo sich wesentlich weniger Menschen drängeln als unten im Touristenmoloch selbst. Obwohl mit diesem Liftmäßig zumindest in eine Richtung verbunden, kam es doch so zu kaum nennenswerten Wartezeiten und das über die Faschingstage. In Bayern ja eine Woche Schulferien. Die holländische Armada, die am Freitag Nachmittag bei der Anreise fast den ganzen Verkehr lahm legte, ließ zunächst schlimmeres befürchten.

Am ersten Skitag, einem Samstag also, war eh Bettenwechsel. Das Wetter half auch mit und fegte die meisten Menschenansammlungen im wahrsten Sinn des Wortes flugs auseinander. Erst herrschte nämlich Föhnsturm. Im Tal war zwar kaum was zu spüren, doch oben ab etwa 1900 Metern gings zur Sache. Unsere drei Tourengeher die Richtung Kuhkaser (2054m) aufgebrochen waren kippten fast aus ihren Skiern als die Orkanböen in dem ausgesetzten Gelände mit voller Wucht zuschlugen.

Den Ausblick auf die hohen Tauern verwehrten die Wolken, die von Süden heranrasten. Saharastaub aus Tunesien ließen den Himmel im gespenstischen gelb erscheinen. Manch einer dachte wohl er hätte eine Skibrille auf. Einige unserer Kinder standen das erste mal auf den langen Latten und hatten ihre Freude am kostenlosen Übungslift, der ihnen aber bald zu langweilig werden sollte.

Zünftig gings am Abend auf der beleuchteten Rodelbahn zu. Hoch über unserem Pinzgerischen Übernachtungsort Mittersill rauschten die meisten nach schweißtreibenden Aufstieg und reichhaltigem Abendessen mit eigenen und ausgeliehenen Schlitten dem Mittersiller Lichtermeer entgegen.

Entgegen dem Wetterbericht zeigte sich am Sonntag für längere Zeit die Sonne. Einige unserer Langstreckensportler nützen dies für eine ausgedehnte Langlauftour und befuhren die über 100km lange Pinzga-Loipe Allerdings nicht in voller Länge. Aber immerhin brachten es sowohl die Klassiker als auch die Skater bei hohen Temperaturen und immer weicherem Schnee auf knapp 40km Auch im Liftgebiet wurden kräftig Kilo- und Höhenmeter gefressen, so daß der abendliche Hallenbadaufenthalt mit einigen locker geschwommenen Bahnen und Whirlpool erade Recht kam.

Es sollte der letzte sonnige Tag gewesen sein. Am Rosenmontag setzte Regen, später Schnee ein. Die Piste war wegen der Wärme der letzten Tage stark vereist, das Skifahren machte keinen Spaß. Auch den Tourengehern, im Gebiet der Braunschweiger Hütte erging es nicht viel besser. Sie hatten sich aber wenigstens die teure Liftkarte erspart. Viele Familien fuhren nach kurzer Zeit mit dem kostenlosen Skibus ins Quartier zurück. Das Kinder heutzutage nicht mehr soviel aushalten wie früher (und auch so mancher Erwachsener) ist wohl kein Klischee. Bei der Nachtwanderung waren alle dafür umso ausgeruhter.

Am letzten Tag kamen endlich die Tiefschneefans auf ihre Kosten. Innerhalb von Stunden waren die Hänge jedoch schon hoffnungslos zerwühlt. Um 16:00 Uhr startete auch schon der Bus um die 21 Wintersportler, diesmal auf freien Straßen und ohne Holländer, zügig zum Parkplatz am Zirndorfer Bad zu bringen.