Stochern im Nebel oder Skifahren bei Sonne und blauem Himmel

Erstellt von Udo Richter | | SkiClub

Stochern im Nebel oder Skifahren bei Sonne und blauem Himmel

Beides haben wir bei unserer diesjährigen Skifahrt nach Saalbach/Hinterglemm erlebt. Skifahren ist eben eine Outdoor-Sportart und die gegensätzlichen Wetterverhältnisse haben wir an diesem Wochenende vom 27.  bis 29. 01. 2023 auskosten können

Am Freitag gegen 16 Uhr hatten sich 36 Skifahrer auf dem Parkplatz am Bibertbad eingefunden und um 16:30 Uhr konnte der Bus pünktlich abfahren. Horst begrüßte die Skifahrer und Skifahrerinnen und wünschte uns eine gute Fahrt. Um München herum gerieten wir in den Feierabendverkehr, die Raststätte Vaterstetten war mit LKWs „überfüllt“ und schließlich, nach Kitzbühel, über den Pass Thurn hinweg, lag Schnee auf der Straße... Gegen 21.30 Uhr erreichten wir unser Quartier, den Gasthof Kröll in Niedernsill, wo einige vorbestellte Gulaschsuppen auf uns warteten. Christa hatte bereits im Bus die Zimmernummern verteilt und so konnte der Abend bei einigen Glas Bier ausklingen.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus an Zell am See vorbei zum Busparkplatz an der Schönleitenbahn in Vorderglemm. Christa und Horst kauften die Skipässe und schon konnten wir ins Gelände starten. Der Himmel war bezogen, von Sonne keine Spur, die Sicht war schlecht und über der Waldgrenze hüllten uns die tiefhängenden Wolken in dichten Nebel ein. Unsere Gruppe  beschloss in Richtung Leogang zu fahren, in der Hoffnung, dass auf der Abfahrt  zwischen den Bäumen die Sicht besser wäre. Aber zunächst legten wir im urigen Bergrestaurant „Alte Schmiede“ eine Trinkpause ein. Den Gedanken hatten mehrere Skifahrer. Auf der Abfahrt in Richtung Leogang kam tatsächlich etwas die Sonne aus den Wolken hervor und hurra, wir hatten passable Sicht.

Nach der späteren Mittagspause, wieder in der noch volleren Alten Schmiede, machten wir uns auf den „Heimweg“ zur Schönleitenbahn. Die Sicht oberhalb der Waldgrenze war wirklich „bescheiden“, tatsächlich nur ein Stochern im Nebel, jedenfalls empfanden wir vom älteren Semester das so. Nach einigen Sesselbahnen, mit den dazwischen liegenden Abfahren, haben wir wohlbehalten die Mittelstation der Schönleitenbahn erreicht, wo wir uns noch einen Kaffee gönnten.

Zurück im Gasthof huschten einige in die Gartensauna, andere zogen es vor, sich auf dem Zimmer vor dem Fernseher zu erholen, ehe wir uns wieder zum vorbestellten Abendessen trafen. In gemütlicher Runde klang der Abend aus.

Am Sonntag ab es dann wettermäßig ein tolles Kontrastprogramm: Sonne pur, blauer Himmel und ein frischer, kalter Wind, der den Schnee unter dem Ski  knirschen ließ. Skifahrerherz, was willst du mehr. Unsere Gruppe wandte sich bei dem einmalig schönen Wetter in Richtung Saalbach und Hinterglemm, nicht wissend, wie weit wir an diesem Tag kommen würden. Über sonnige Hänge mit bequemen Abfahren, immer den Pisten-Nummern folgend, erreichten wir Saalbach am späteren Vormittag. Als wir vom Ort aus mit der Bernkogelbahn unsere Skitour fortsetzen wollten, trauten wir unseren Augen nicht. Auch zu dieser verhältnismäßig späten Uhrzeit war die Talstation vollgestopft mit Skifahrern. Beim Umsteigen zur 2. Sektion der Bahn drängen sich ähnlich viele Skisportler. Ich hatte den Eindruck, dass jeder der noch ein paar Ski im Keller stehen hatte, mit diesen auf der Piste war, um das herrliche Wetter zu genießen. Wir beschlossen Hinterglemm auszulassen, auf dem Bernkogelhang in der Sonne zu fahren und zur Mittagspause gleich hinüber zur anderen Talseite zu wechseln. Mit dem Schattberg-X-press sind wir zum Gipfelrestaurant in 2020 m Höhe gefahren, um dort die Pause einzulegen. Von hier oben hatten wir einen herrlichen weiten Blick auf die Kette der schneebedeckten Gipfel der Zentralalpen.

Für den Rückweg zum Busparkplatz zeigte uns der Pistenplan eine einzige längere Strecke in blauer Farbe, also einfach, an. In Wirklichkeit erwies sich die Abfahrt an einigen Stellen durchaus als mittelschwer, also rot. Mit etwas Geduld haben wir auch diese Abfahrt zum Bus, die letzte an diesem Tag, gemeistert. Zur Belohnung kreisten am Bus die Schnapsbecher.

Vom Parkplatz sind wir um 16.30 Uhr direkt Richtung Deutschland abgefahren und haben die Autobahn bei Traunreut erreicht. Nach einer 45-minütigen Pause in Holzkirchen waren wir Zirndorf um 22.30 Uhr zurück. Eine abwechslungsreiche Skifahrt - mit Nebel und Sonnenschein - aber ohne Unfälle war zu Ende. Wir hoffen auf ein besseres, konstantes Wetter in Saalbach im nächsten Jahr.

Udo Richter